Denn erfolgreiches, nachhaltiges Wirtschaften heißt nicht, nur eindimensional in die Zukunft zu blicken. Wir wollen mehr erreichen.

Klemens Haselsteiner
CEO der STRABAG
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People. Planet. Progress.

STRABAG CEO Klemens Haselsteiner zur neuen Strategie 2030

STRABAG beschäftigt sich intensiv mit der Zukunft und der Frage, wo die Welt 2030 stehen wird. CEO Klemens Haselsteiner im Interview zur Entwicklung und Umsetzung der Strategie 2030 der STRABAG SE.

Was war die Ausgangslage, als Sie begonnen haben, sich mit Ihrer ersten Unternehmensstrategie als CEO der STRABAG zu beschäftigen?

Klemens Haselsteiner: Wir haben uns mit Work On Progress dazu verpflichtet, ein Teil der Lösung zu sein, wie wir mit den Herausforderungen unserer Zeit umgehen. Dazu haben wir uns ein klares Ziel, vielleicht sogar das ehrgeizigste unserer Unternehmensgeschichte gesetzt: 2040 klimaneutral zu sein.

Das heißt aber auch mittelfristig: STRABAG muss 2030 eine andere sein als 2023! Wir haben uns in den vergangenen Monaten intensiv mit der Zukunft, den Herausforderungen und Trends, die unseren Weg prägen werden, beschäftigt. Das Ergebnis ist unsere neue Strategie, die wir bis 2030 umsetzen werden. Die Entscheidung, nicht nur in einer Vorstandsperiode zu denken, ist bewusst gefallen und spiegelt unsere Entschlossenheit wider, einen echten Unterschied zu machen.

Zu welchem Ergebnis sind Sie hinsichtlich der Einflussfaktoren und Trends gekommen, die STRABAG bis 2030 bewegen wird?

Klemens Haselsteiner: Die Einflussfaktoren und Trends der nächsten sieben Jahre werden entscheiden, welche wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen wir ins Zentrum unseres Handelns stellen. Die Welt verändert sich: durch den Klimawandel, die globale Urbanisierung und den demographischen Wandel. Unser Erfolg hängt also nicht nur von einem Faktor ab.


Das bedeutet, dass wir unsere Produktivität stetig steigern müssen; sei es durch Industrialisierung, modulare Bauweisen oder digitale Lösungen, die unsere Prozesseffizienz erhöhen. Für unsere Umwelt werden wir mit neuen Konzepten Lösungsansätze für die Klimakrise finden und unseren Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten. Denn erfolgreiches, nachhaltiges Wirtschaften heißt nicht, nur eindimensional in die Zukunft zu blicken. Wir wollen mehr erreichen. Mehr für den Menschen, den Planeten und den Fortschritt.


Die Erreichung dieser Ziele wird uns insgesamt noch profitabler machen. Deshalb haben wir uns zusätzlich das ambitionierte Ziel von 6 % EBIT-Marge bis 2030 gesetzt.

Was sind die Umsetzungsideen der Ziele?

Klemens Haselsteiner: Auch die sechs konkreten Kernthemen, die mit ihren Handlungsfeldern unsere Strategie in die Tat umsetzen, orientieren sich an People. Planet. Progress.


Im Kernthema Mitarbeiterfokus fördern wir unser wichtigstes Asset: die Menschen. Dafür ist es wichtig, global-lokal präsent, also bei den Menschen vor Ort verankert zu sein, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu kennen und zu verstehen.
Für die Umwelt werden wir die Rohstoffknappheit und die Umweltbelastung mit Kreislaufwirtschaft im großen Stil bekämpfen und mit unserer Kompetenz im Energiesektor die Energiewende aktiv mitgestalten.
Die Rolle als Technologieführerin macht STRABAG stetig effizienter, effektiver und durch die Tiefe unserer eigenen Wertschöpfung sind wir außerdem resilient gegenüber äußeren Einflüssen: Damit setzen wir auf unserem bestehenden Fundament auf und arbeiten weiterhin strategisch am Fortschritt.

Was sind Ihre nächsten Schritte in der Umsetzung der Strategie?

Klemens Haselsteiner: People. Planet. Progress. war der erste Schritt. Die definierten Kernthemen sind in einzelne Handlungsfelder unterteilt, die im Unternehmen jeweils von Task Groups Step by Step strategisch entwickelt und umgesetzt werden.


Vor uns liegt also ein Marathon. Mit der Strategie 2030 kennen wir jetzt unseren Kurs und das Ziel. Wir stehen als Unternehmen zusammen an der Startlinie. Aber auch beim Marathon können manchmal unvorhersehbare Dinge passieren. Deshalb brauchen wir einen langen Atem, müssen unsere Kräfte einteilen und unsere Taktik unter Umständen anpassen. 
Das gelingt uns nur als Team. Wenn wir zusammen anpacken, gemeinsam unsere Erfahrung einbringen und das Bauen von morgen gestalten.

Wie wird STRABAG 2030 aussehen?

Klemens Haselsteiner: Wir werden profitabel wachsen – sei es durch den Ausbau bestehender und die Erschließung neuer Geschäftsfelder oder die Expansion in neue Märkte. Dadurch werden wir unseren Footprint weiter diversifizieren, was unser Geschäftsmodell insgesamt noch resilienter machen wird. Die größte Limitierung auf diesem Weg? Der Fachkräftemangel! Hier lautet das Motto: neu denken und aktiv begegnen.
Wir wollen zum Vorreiter für kreislaufgerechtes Bauen werden und die Energiewende aktiv mitgestalten. Daher beginnen wir schon heute damit, die Kapazitäten im Bereich Kreislaufwirtschaft stark auszubauen und werden in Zukunft vermehrt auf die Eigenproduktion von erneuerbarer Energie setzen.
Um rasch die richtigen Entscheidungen treffen zu können, werden wir stark auf das Thema Daten setzen und uns zur datengetriebenen Organisation wandeln, um unsere Technologieführerschaft nachhaltig zu untermauern. Denn das ist die Basis für unser Zielbild 2030.