Nachhaltig gebaut mit Holz: Universität Witten/Herdecke

Universität Witten/Herdecke Neubau © Johannes Buldmann

Realisierung eines der nachhaltigsten Hochschulgebäude Deutschlands

Als natürlicher Baustoff hat Holz viele Vorteile und kann – wenn man den nachwachsenden Rohstoff richtig einsetzt – bei der Reduktion von CO2-Emissionen helfen. Unsere Unternehmenstochter ZÜBLIN Timber ist Spezialistin für den Bau mit Holz und durfte eines der nachhaltigsten Hochschulgebäude Deutschlands zum Leben erwecken: den Neubau der Universität Witten/Herdecke.

Das Besondere am Projekt: Es sollte ein identitätsstiftender Platz aus nachhaltigen Werkstoffen hergestellt und gleichzeitig eine flexible und wandelbare Raumaufteilung ermöglicht werden. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Kaden + Lager konnten wir den universitären Wettbewerb gewinnen und in rund 18 Monaten das funktionale und schöne Bauwerk in Holz-Hybridbauweise nach den Plänen der Architekten erfolgreich fertigstellen. Seit dem Wintersemester 2021/2022 bietet der Neubau rund 2.600 Studierenden und 900 Mitarbeiter:innen der Universität einen inspirierenden Zukunftsraum.

Making-of-Video zur Einweihung © Johannes Buldmann
Neubau Campuserweiterung | Making-of-Video zur Einweihung am 1. Oktober 2021 (Universität Witten/Herdecke)
Auftraggeberin:
Private Universität Witten/Herdecke GmbH, Witten
Bauausführung:
Ed. Züblin AG, Direktion Ulm/Bereich ZÜBLIN Timber (Generalübernehmerin), ZÜBLIN-Direktion NRW (Betonbau), STRABAG-Direktion Nordrhein-Westfalen, Bereich Rhein-Ruhr (Erd- und Außenarbeiten)
Architektur:
Kaden + Lager, Berlin / Nachfolge Lager Schwertfeger
Bauzeit:
3/2020-9/2021
Auftragssumme:
€ 22 Mio.
Bruttogrundfläche:
7.000 m²
Auszeichnungen:
BNB-Zertifikat in Silber für nachhaltiges Bauen

Bindung von CO2 im eingesetzten Material

Im Neubau der Universität Witten/Herdecke hat das Team von ZÜBLIN Timber insgesamt 1.382 m³ Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verbaut. Rund 10.000 unterschiedliche Holzteile für das Tragwerk, den Innenausbau und die Fassade haben wir eingesetzt und somit das statische und konstruktive Potenzial des Werkstoffs optimal ausgenutzt. Jeder Kubikmeter des verbauten Holzes kann bis zu eine Tonne klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre binden – in diesem Fall wären das also 1.382 t CO2.

  • Projekte wie der Neubau der Universität Witten/Herdecke sollten keine alleinstehenden Leuchttürme bleiben. Vielmehr gilt es, hier und jetzt Maßstäbe zu setzen und dadurch das Bauen insgesamt neu zu definieren. Wir sollten Holz künftig in viel mehr Bereichen als nachhaltigen Baustoff nutzen.

    Simon Pfeffer
    Technischer Bereichsleiter ZÜBLIN Timber
Wald

Holz als Baustoff – die Vorteile im Überblick

  • Holz ist ein natürlicher Baustoff und einer der zentralen Baustoffe, die nachwachsen.
  • Holz lagert den Kohlenstoff aus der klimaschädlichen CO2-Verbindung ein: Ein Kubikmeter Holz bindet im Idealfall eine Tonne CO2.
  • Durch den Einsatz von Holz kann die Verwendung anderer Baustoffe (wie z. B. Beton), bei deren Herstellung große Mengen an CO2 emittieren, reduziert werden.
  • Die Möglichkeiten des Bauens mit Holz sind nahezu unbegrenzt.
  • Holzelemente schaffen ein natürliches Raumklima.

Nachhaltig konstruiert, maximal flexibel

Durch die Wahl der Holzskelett-Konstruktion bietet das Gebäude ein hohes Maß an Flexibilität bei der Raumaufteilung und ermöglicht eine langfristige optimale Nutzung. Ausnahmen bilden die Untergeschosse und die Treppenhäuser, die aus technischen Gründen konventionell aus Stahlbeton bestehen. Sieben der neun Seminarräume besitzen verschiebbare Wände und bieten flexibel Platz für unterschiedliche Arbeitsformen. Die Möglichkeit, den Neubau später an die Bestandsgebäude anzuschließen, wurde in Planung und Bau bereits berücksichtigt. 

Zudem haben wir bei dem Bauprojekt gezielt Produkte, Technologien und Verfahren verwendet, die nicht nur nachhaltig und energieeffizient sind, sondern auch ein Wohlfühlklima für Studierende und Lehrpersonal schaffen. Dazu zählen die Fassaden aus Holz, die bodentiefen Holz-Alu-Fenster wie auch die Gestaltung der Innenräume. Außerdem wurde im Gebäude ein energiesparendes Low-Tech-Energiekonzept umgesetzt.

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