Gebaut wie gedruckt: Ressourcenschonend und zeitsparend in die Zukunft
Das erste 3D-gedruckte Gebäude Österreichs
Österreichs erstes Gebäude aus dem 3D-Drucker entstand im niederösterreichischen Hausleiten: STRABAG setzte dort gemeinsam mit dem 3D-Betondruck-Pionier PERI einen rund 125 m2 großen Bürozubau für die Asphaltmischanlage um. Dafür kam einer der größten 3D-Drucker der Welt zum Einsatz: der BOD2.
Wie funktioniert 3D-Betondruck?
Bei dieser Technik bewegt sich der Druckkopf über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen und kann so jede Position innerhalb der Konstruktion erreichen. Der Drucker trägt das Druckmaterial (Trockenmörtel) schichtweise auf. Durch das Herstellen von zwei parallelen Druckbahnen entsteht eine Hohlwand, die mit Ortbeton hinterfüllt wird. Bei der Außenwand wird durch das Drucken einer zusätzlichen, außen vorgesetzten Druckbahn ein weiterer Hohlraum geschaffen, der dann mit Wärmedämmmaterial ausgefüllt wird.
Während des Druckvorgangs berücksichtigt der Drucker bereits die später zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse für Wasser, Strom etc. Der BOD2 ist so zertifiziert, dass auch während des Druckvorgangs im Druckraum gearbeitet werden kann. Manuelle Arbeiten wie z. B. das Verlegen von Leerrohren und Anschlüssen können auf diese Weise einfach in den Druckprozess integriert werden.
Bevor der Druckprozess starten kann, wird das Projekt zunächst als BIM 5D-Modell erstellt, das im Anschluss mit einer Slicer-Software für den 3D-Drucker übersetzt wird.
Großes Potenzial: Ungewöhnliche Formen bei kurzer Bauzeit
3D-Druck bietet dort, wo er sinnvoll eingesetzt werden kann, zahlreiche Vorteile: Die maximale Druckgeschwindigkeit des in Hausleiten eingesetzten Portaldruckers liegt bei einem Meter pro Sekunde und verkürzte damit die Bauzeit deutlich: Die Netto-Druckzeit des Rohbaus in Hausleiten betrug nur 45 Stunden! Darüber hinaus ermöglicht der 3D-Druck Gestaltungsfreiräume gegenüber dem klassischen Betonbau, wie z. B. architektonisch ansprechende abgerundete Formen.