Baggerschaufel in Roboterhand
Was ist Robotik und Automatisierung?
Robotik und Automatisierung sind zwei eng miteinander verwobene technologische Bereiche, die darauf abzielen, menschliche Aufgaben effizienter und präziser zu gestalten. Robotik beschäftigt sich mit der Konstruktion, Programmierung und Steuerung von Robotern – Maschinen, die komplexe Aufgaben autonom oder teilweise autonom ausführen. Roboter werden in vielen Branchen eingesetzt, etwa in der Industrie, Medizin, Landwirtschaft aber auch auf der Baustelle. Sie können physische Aufgaben übernehmen, wie etwa die Montage von Produkten, chirurgische Eingriffe oder das Reinigen von Böden.
Automatisierung hingegen bezieht sich allgemein auf den Einsatz von Technologien, um Prozesse ohne oder mit minimalem menschlichem Eingriff zu steuern und zu überwachen. Dabei können sowohl mechanische als auch digitale Systeme beteiligt sein. Beispiele für Automatisierung finden sich in der industriellen Fertigung, wo Maschinen automatisch Bauteile montieren, auf der Baustelle, wo Materialien autonom aufgebracht werden oder in der IT, wo Software-Prozesse automatisch ablaufen.
Ziel beider Disziplinen ist es, die Effizienz zu steigern, Fehler zu reduzieren und repetitive oder gefährliche Aufgaben zu übernehmen.
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Welche Möglichkeiten gibt es für Robotik und Automatisierung in der Baubranche?
In der Baubranche bieten Robotik und Automatisierung zahlreiche innovative Möglichkeiten. Automatisierte Baumaschinen (z.B. Bagger, Muldenkipper, Radlader) können Aufgaben wie Erdbewegungen oder Betonieren effizient und präzise ausführen. In Zeiten eines immer größeren Fachkräftemangels können sich die gut ausgebildeten Mitarbeiter:innen dann auf die notwendigen Steuerungs- und Überwachungsaufgaben konzentrieren.
© Kadmy/adobestockMaurerroboter und 3D-Beton-Drucker ermöglichen das schnelle und genaue Errichten von Gebäuden und Strukturen. Drohnen werden zur Vermessung von Baustellen und Gebäuden eingesetzt und liefern Echtzeitdaten zur Projektüberwachung. Auch in Gefahrenbereichen können Roboter Aufgaben übernehmen, etwa in großen Höhen oder beim Abriss. Zudem werden durch digitale Automatisierung Arbeitsabläufe optimiert, indem sich Planung, Logistik und Verwaltung effizienter gestalten lassen.
Entscheidend für einen erfolgreichen Einsatz von Robotik und Automatisierung auf der Baustelle ist deren systematische Integration in die ablaufenden Prozesse. So lassen sich neue Standards für einen großflächigen Einsatz schaffen.Cobots (eine Abkürzung für „kollaborativer Roboter“) sind vielseitige, kompakte Roboter, die auf der Baustelle als unterstützende Helfer agieren. Sie übernehmen eintönige Aufgaben wie Greifen, Schrauben oder Bohren und passen sich dank Sensoren und Kameras aktiv an unterschiedliche Abläufe an. Sie zeichnen sich durch Flexibilität und Präzision aus, sind aber gleichzeitig so konzipiert, dass Sicherheitssysteme, die über Sensorik ihre Umwelt wahrnehmen, es vermeiden ihre menschlichen Kooperationspartner zu verletzen. -
Welche Vorteile haben Robotik und Automatisierung in der Baubranche?
Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes von Robotik und Automatisierung ist die Erhöhung der Sicherheit. Durch den Einsatz von Robotern können Arbeiter in gefährlichen Bereichen, wie auf hohen Baugerüsten oder bei Arbeiten mit schweren Maschinen, geschützt werden. Roboter übernehmen risikoreiche Tätigkeiten und minimieren so Arbeitsunfälle.
© Sarana/stock.adobe.comDurch die Entlastung der Arbeiter:innen bei schweren, wiederholenden Aufgaben können sich diese auf kreativere und komplexere Tätigkeiten konzentrieren sowie ihre Gesundheit erhalten.Auch in puncto Präzision bieten Robotik und Automatisierung große Vorteile. Automatisierte Systeme arbeiten millimetergenau und reduzieren Fehler. Dies führt zu höherer Qualität und verringert den Bedarf an Nacharbeiten, was ebenfalls Kosten spart. Insgesamt lässt sich zusammenfassen: Robotik und Automatisierung verbessern Effizienz, Sicherheit und Qualität im Bauwesen. -
Was können wir für die Zukunft erwarten?Die Zukunft von Robotik und Automatisierung verspricht bahnbrechende Entwicklungen in vielen Bereichen. In der Industrie wird die Kollaboration zwischen Mensch und Maschine weiter voranschreiten, indem Roboter zunehmend als intelligente Partner agieren, die flexibel auf ihre Umgebung und menschliche Kollegen reagieren. Solche "kollaborativen Roboter" oder Cobots werde im praktischen Einsatz immer intuitiver und sicherer.© pitu/adobestockMit dem Fortschritt in Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen werden Roboter in der Lage sein, komplexere Aufgaben autonom zu übernehmen und kontinuierlich dazuzulernen. In der Fertigung, Logistik und sogar im Gesundheitswesen könnte dies zu einer völlig neuen Form der Effizienz führen, indem Roboter Entscheidungen treffen und sich an wechselnde Anforderungen anpassen.
Auch der Einsatz von Automatisierung in der Landwirtschaft, dem Bauwesen und der Pflege wird zunehmen. Smarte Maschinen werden Routineaufgaben übernehmen, die früher nur Menschen ausführen konnten.Autonome Fahrzeuge und Drohnen werden ebenfalls eine größere Rolle spielen, sei es im Transport oder bei der Überwachung von Infrastruktur. Insgesamt werden diese Technologien die Arbeitswelt revolutionieren, indem sie repetitive, gefährliche und präzisionsintensive Aufgaben übernehmen und gleichzeitig neue Arbeitsfelder und Möglichkeiten schaffen.
Wie setzt STRABAG Roboter und Automatisierung beim Bauen ein?
Als ein führender Technologiekonzern für Baudienstleistungen arbeitet STRABAG bereits jetzt mit Robotern und automatischen Systemen auf seinen Baustellen. Während manche noch im Testbetrieb laufen, sind andere bereits breitflächig etabliert.
Der „Roboter-Hund“ SPOT des Herstellers Boston Dynamics ist auf vielen Baustellen anzutreffen, wo er sich nach einem vorgegebenen Wegschema selbstständig bewegt, und für die Baustellendokumentation sorgt.
Auch beim Betondruck mit Robotersystemen besitzt STRABAG jahrelange Erfahrung. Mithilfe eines riesigen Betondruckers der Firma PERI entstand im niederösterreichischen Hausleiten das erste 3D-gedruckte Gebäude Österreichs. Der Drucker produzierte aus zwei parallel geführten Mörtelbahnen eine Hohlwand, die dann mit Ortbeton gefüllt wurde. Den nächsten Schritt setzt der mobile Betondrucker KARLOS unseres Technologiepartners Putzmeister, der vollständige, massive Wände herstellt. Ein Prototyp davon kam bei einem Projekt in Stuttgart zum Einsatz.