Nachhaltige Quartiersentwicklung am Behrens-Ufer Berlin
Wie wir aus einem ehemaligen Industrieareal einen innovativen und energieautarken Gewerbestandort machen
Im Südosten von Berlin entsteht mit dem Behrens-Ufer ein neues Gewerbequartier. Für die nachhaltige Quartiersentwicklung verantwortet ZÜBLIN Planung, Sanierung und Umbau eines zehn Hektar großen, ehemaligen Industriegeländes. Im Auftrag der DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG (DIEAG) wird das Areal modernisiert und dabei Flächen für Gewerbe, Produktion, Gastronomie und Wissenschaft sowie vielseitige Räume für Gemeinschaft geschaffen.
Quartiersentwicklung – was bedeutet das eigentlich?
In Quartieren kommen verschiedene Nutzungsbedürfnisse wie Wohnen, Arbeiten und Leben zusammen. Das Quartier gilt auch als die Stadt der kurzen Wege. Geringe Entfernungen und die gemeinsame Flächennutzung bringen nicht nur Vorteile in Sachen Mobilität. Die Quartiersentwicklung schafft ganzheitliche Lösungen, beschleunigt klimafreundliche und kostengünstige Modernisierungsprozesse und unterstützt so eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Neue Leipzig Charta als Leitdokument für zeitgemäße Stadtpolitik in Deutschland und Europa hat das 2020 auch politisch nochmals bekräftigt.
Auch die sogenannte produktive Stadt, also das produzierende Gewerbe als Teil von innerstädtischen Quartieren, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Neben kürzeren Transport- und Arbeitswege ermöglicht sie vor allem Synergien bei Stoffströmen und in der Energieversorgung.
Ein altes Industriegelände wird zukunftsfähig
Die Revitalisierung des Geländes folgt dem Ansatz der Donut-Ökonomie. Bei dem Wirtschaftsmodell nach Kate Raworth werden in Hinblick auf wirtschaftliches Wachstum die ökologischen Grenzen der Erde und die sozialen Bedürfnisse der Stadtbevölkerung gleichermaßen berücksichtigt. Im inneren Kreis des Donuts liegen die gesellschaftlichen und sozialen Werte des Menschen (z. B. soziale Gerechtigkeit, Einkommen, Gesundheit), im äußeren Kreis die planetaren Grenzen (z. B. Klimawandel, Ozonloch, Verlust biologischer Vielfalt). Der Donut selbst steht für eine regenerative Wirtschaft, die menschlichen Bedürfnisse und die planetaren Grenzen in Einklang bringt und ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Wirtschaften möglich macht.
Das neue Quartier wird zu einem lebendigen Treffpunkt. Nach Abriss des Südareals wird unter Berücksichtigung des Grundwasserschutzgebiets eine Uferpromenade geschaffen, die Raum für Wassertourismus und weitere Freizeitaktivitäten bieten soll und von der aus das Gelände frei zugänglich ist.
Für das Quartiersprojekt arbeiten viele Expert:innen der STRABAG-Gruppe eng zusammen. Die Methoden von LEAN.Construction. vermeiden Verschwendungen in den Arbeitsabläufen und sorgen für eine effiziente und nachhaltige Abstimmung auf der Baustelle.
Denkmalgeschützter Peter-Behrens-Bau wird aufwendig saniert
Herzstück des Areals ist der Peter-Behrens-Bau von 1917 mit seinem beeindruckenden Lichthof. Viele Details des Bestandsbaus, wie Holztüren und die repräsentativen Fliesenspiegel in den historischen Treppentürmen, werden wir weitestgehend erhalten. Alle Maßnahmen werden dabei eng mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt. Neben dem Behrensbau werden zwei Werkshallen und ein weiteres Gebäude (Haus D) umfassend saniert und modernisiert.
Nachhaltigkeitsstandards mit Denkmalschutz in Einklang bringen - das gelingt in der ehemaligen Montagehalle zum Beispiel so: Während die historischen Fenster zum Teil restauriert oder nachgebaut werden, schaffen wir mit zusätzlich eingebauten Fenstern im Inneren der Halle ein gutes Raumklima. So werden auch die thermischen Anforderungen berücksichtigt.
Innovative und nachhaltige Lösungen im Einsatz
Das Behrens-Ufer setzt im Sinne der nachhaltigen Quartiersentwicklung auf eine autarke Energieversorgung und auf innovative Lösungen für eine umfassende ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Geprüft wird u. a. der Einsatz von Tiefengeothermie, Solarfassaden, Regenwasserspeichern und Luftwärmepumpen. Strom und Wärme werden weitgehend auf dem Gelände erzeugt.
Bei der Errichtung und beim Ausbau der Gebäude setzen wir auf Holz und weitere nachhaltige Baustoffe, Cradle-to-Cradle-Produkte und innovative, klimaschonende Energietechnik-Lösungen, wie wasserführende Lehmdecken.