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Das Recycling von Asphalt schont wertvolle Ressourcen und macht den Straßenbau nachhaltiger. Besonders emissionsarm und effizient ist das Kaltrecycling. Wir bei STRABAG setzen diese effiziente Straßensanierung bereits in mehreren Ländern ein – und wollen sie auch im deutschsprachigen Raum breiter einsetzen.
Was ist Kaltrecycling?
Kaltrecycling ist ein umweltschonendes und kostengünstiges Verfahren in der Straßensanierung. Im Gegensatz zur herkömmlichen Asphaltsanierung wird alter Asphalt direkt vor Ort oder in einer mobilen Mischanlage in der Nähe ohne Erhitzen recycelt. Dafür trägt das Bauteam die beschädigte Fahrbahn mit Fräsen ab, granuliert das Material, bereitet es mit einem bitumenhaltigen Bindemittel auf und baut es anschließend wieder ein.
In situ und in plant: Zwei Wege zur nachhaltigen Straßensanierung
Die Gegebenheiten vor Ort entscheiden, in welchem Verfahren Kaltrecycling stattfindet:
In situ: alle Arbeitsschritte – Fräsen, Mischen und Walzen – erfolgen direkt auf der Baustelle in einem Arbeitsprozess mit dem Kaltrecycler.
In plant: das Fräsgut wird in einer nahegelegenen Mischanlage aufbereitet und anschließend zurück zur Baustelle transportiert.
Bei Projekten mit hohen Anforderungen an Qualität und Logistik, etwa bei Autobahnen und Schnellstraßen, kommt in der Regel das in plant-Verfahren zum Einsatz. Mit der mobilen Mischanlage lässt sich die Zusammensetzung des Materials präzise steuern und kontrollieren und die Asphalttransporte können taktgenau geplant werden. Das In-situ-Verfahren eignet sich hingegen für kleinere Projekte sowie für Land- und Nebenstraßen. Der Vorteil hier: Die Straße muss nicht komplett gesperrt werden, was ein schnelleres und flexibleres Sanieren ermöglicht.
Vorteile des Kaltmischverfahrens: Emissionen runter, Wirtschaftlichkeit rauf
Anders als bei der Asphaltproduktion oder beim klassischen Recycling – hier sind hohe Temperaturen für die Verarbeitung nötig – muss das Material beim Kaltmischverfahren nicht erhitzt werden. Stattdessen sorgen Bindemittel wie Bitumenemulsion oder Schaumbitumen dafür, dass alle Bestandteile gut aneinanderhaften. Das reduziert den Energieverbrauch enorm.
Die alte Fahrbahn kann vollständig wiederverwendet werden. Das minimiert nicht nur den Bedarf an neuen Rohstoffen wie Gestein und Bitumen deutlich – sondern auch die sonst notwendigen Transporte des Materials zur Baustelle und zur Deponie.
Gegenüber dem konventionellen Asphalteinbau senkt das Verfahren den CO2-Fußabdruck um mehr als die Hälfte. Gleichzeitig liefert die Bauweise eine Antwort auf die Frage, wie Bund und Kommunen Straßeninfrastruktur besonders wirtschaftlich sanieren können.
Das Instandsetzen kaputter Straßen ist häufig zeit- und kostenintensiv. Mit Kaltrecycling können wir sowohl die Bauzeit als auch die Kosten deutlich reduzieren. Und was noch viel entscheidender ist: Das Verfahren spart CO2 in hohem Maße.
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Projekt: Die A6 in Kroatien
In Ländern wie Tschechien, Slowakei und Kroatien hat sich Kaltrecycling längst als Alternative zur konventionellen Bauweise bewährt. Auf der A6 im Nordosten Kroatiens saniert STRABAG einen rund zehn Kilometer langen Autobahnabschnitt im Kaltrecycling-Verfahren. Das STRABAG-Team ist seit September 2025 für die kroatische Autobahngesellschaft Hrvatske autoceste d.o.o. (HAC) im Einsatz. Das Team um Damir Pocrnja recycelt das anfallende Material von rund 13.000 Tonnen vollständig und in plant. Die eigens für das Projekt installierte Mischanlage befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Baustelle. Dadurch entfallen viele Transporte – etwa zur Deponie, die rund drei Mal so weit entfernt liegt. Durch das Kaltrecycling entfallen fast 400 LKW-Ladungen allein dadurch, dass keine zusätzlichen Zuschlagstoffe für die Fahrbahnstabilisierung angeliefert werden müssen.
Die TPA (Gesellschaft für Qualitätssicherung und Innovation) stellt sicher, dass der Straßenaufbruch gegenüber dem konventionellen Asphalteinbau qualitativ in nichts nachsteht. Vor Baustart haben ihre Expert:innen Asphaltmaterial aus der Straße entnommen, analysiert und die Rezeptur für das Recycling auf die Materialeigenschaften abgestimmt. Nach dem Einbau überwacht die TPA außerdem die Tragfähigkeit der erneuerten Strecke.
Kaltrecycling im deutschsprachigen Raum: Zeit für neue Standards
Wir bei STRABAG setzen uns dafür ein, dass Kaltrecycling auch im deutschsprachigen Raum verstärkt zum Einsatz kommt. Die Herausforderung: Bisher gibt es keine branchenweite Norm oder verbindliche Regelwerke für das Verfahren. Wir machen uns deshalb auch in Ausschüssen stark, unter anderem innerhalb der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV), und suchen gezielt nach Partnerschaften, um Kaltrecycling auf die Straße zu bringen.