Bauen mit Holz: Klimafreundlich und energieeffizient

Foto von PEFC verifiziertem Holz © PEFC Deutschland
© PEFC Deutschland

Bauen mit Holz hat eine Tausende Jahre alte Tradition: Holz zählt nicht nur zu den ältesten Baumaterialien der Menschheit. Es ist zugleich ein zentraler Baustoff der Zukunft für die Wende zum nachhaltigen Bauen von morgen. Denn als nachwachsender Rohstoff und als natürlicher CO2-Speicher punktet Holz im Vergleich zu anderen Baustoffen mit einer deutlich besseren Klimabilanz. Wichtige bautechnische und -logistische Vorzüge, universelle Verwendbarkeit und lange Lebensdauer kommen als weitere Vorteile von Holz hinzu.

Für STRABAG ist ein verstärktes Bauen mit Holz ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu unserem Ziel, bis 2040 Klimaneutralität über die gesamte Wertschöpfungskette zu erreichen. Wir stützen uns dabei auf das Know-how und die langjährige Erfahrung unserer Expert:innen von ZÜBLIN Timber und der Obermayr-Gruppe, die sich in führenden Rollen am Markt für Holz- und Holz-Hybridbauten etabliert haben. Es ist ein wachsender Markt: Eine seit Jahren stetig steigende Zahl von Auftraggeber:innen setzt auf den Baustoff Holz. So wird etwa in Deutschland mittlerweile mehr als jedes fünfte Wohn- und Nichtwohngebäude überwiegend mit Holz gebaut.

Warum ist Bauen mit Holz nachhaltig?

Als erneuerbarer Rohstoff aus der Natur lässt sich Holz erstens mit relativ geringem Energieaufwand CO2-sparend gewinnen und zum Baustoff verarbeiten. Es substituiert andere Baustoffe, deren energieintensive Produktion vielfach mit hohem CO2-Ausstoß verbunden ist.

Und zweitens sind Bauelemente aus Holz natürliche CO2-Speicher. Denn Bäume entziehen der Atmosphäre klimaschädliches CO2, das sie für ihre Photosynthese nutzen: Dabei wird der Sauerstoff (O2) wieder freigesetzt und der Kohlenstoff (C) im Holz gebunden. Erst beim Verrotten oder Verbrennen von Holz entsteht in diesem Kreislauf wieder CO2. Wird das Holz der Bäume dagegen verbaut, bleibt das CO2 in Form von Kohlenstoff in ihm gespeichert. Faustformel: Ein Kubikmeter Holz bindet rd. eine Tonne CO2.

Grafik, die den Prozess von Holz als Baustoff erklärt © STRABAG

Der Natur-Baustoff Holz lässt sich außerdem sehr energiearm zurückbauen und recyceln und kann viel umweltschonender beseitigt werden als andere Baustoffe (z.B. Stahl oder Beton).

Mit diesen Vorteilen bringt Holz ideale Voraussetzungen dafür mit, eine tragende Rolle für das CO2-sparende Bauen der Zukunft einzunehmen. Seine Herkunft entscheidet aber maßgeblich darüber, ob der Baustoff Holz dieses Potenzial auch tatsächlich ausschöpfen kann. Heißt: Bau-Holz sollte ausschließlich aus nachhaltig bewirtschafteten Nutzwäldern (zertifizierte Wald-/Forstwirtschaft) in der Region stammen. Lange Transportwege zum Verarbeitungsbetrieb und/oder zur Baustelle sind zu vermeiden.

Auch die Politik baut für ihre Klimaziele auf den Baustoff Holz: Mit ihrer Holzbauinitiative will die deutsche Bundesregierung u.a. gezielt Anreize schaffen für „klimafreundliches Bauen mit Holz“ und selbst als „Vorreiter im klima- und ressourceneffizienten Bauen“ vorangehen.

Welche weiteren Eigenschaften hat das Baumaterial Holz?

  • Der Baustoff Holz hat eine vergleichsweise geringe Wärmeleitfähigkeit. Mit dieser thermischen Grundeigenschaft eignet sich die Holzbauweise zum energieeffizienten Bauen. Der Heizenergiebedarf fällt in Holzbauten geringer aus und/oder die Wandstärken können materialschonend niedriger gewählt werden als in Betongebäuden.
Foto von Holzbauproduktion in Aktion © ZÜBLIN Timber GmbH
  • Bei relativ niedrigem Gewicht (leichter als Beton, Stahl, Ziegel) besitzt der Baustoff Holz eine hohe Zug- und Druckfestigkeit bzw. Tragfähigkeit: Holz kann das 14-fache seines Eigengewichts tragen. Diese Stabilität und Belastbarkeit ermöglicht ebenfalls vergleichsweise schlanke, materialsparende Konstruktionen bei Bauprojekten in Holz- oder Holzhybridbauweise.
  • Bau-Elemente aus Holz wie Decken, Wände, Träger oder Fassadenteile werden üblicherweise industriell vorgefertigt. Sie müssen in der Folge auf der Baustelle nur noch montiert werden und benötigen – anders als Beton – keine Trocknungszeiten, wodurch sich relativ kurze Bauzeiten realisieren lassen. Bauprojekte mit hohem Holzanteil ermöglichen ein weitgehend witterungsunabhängiges, schnelles und damit auch kostensparendes Bauen. Mit diesen Eigenschaften ist der Baustoff Holz prädestiniert für serielles und modulares Bauen mit hoch standardisierten, vorgefertigten Bauteilen. So ergänzt ZÜBLIN Timber zum Beispiel Wandelemente aus Brettsperrholz bereits ab Werk um Dämmung und Fassade (LENO®-ADD) und kombiniert Holz und Beton in ihrem modularen Holz-Hybrid-Bausystem MOLENO.
Foto von Holzbauproduktion © ZÜBLIN Timber GmbH
  • Weiterer Vorteil der Holzbauweise: Als Naturprodukt sorgt der Baustoff Holz für eine angenehme, behagliche Wohnatmosphäre und ein gutes, natürlich reguliertes Raumklima. Denn Holz speichert nicht nur Wärme über einen längeren Zeitraum, sondern entzieht der Raumluft auch Feuchtigkeit und gibt diese bei Trockenheit wieder ab.
  • Da Holz wetterabhängig arbeitet, Feuchtigkeit aufnimmt und Schall reflektiert, erfordert Bauen mit Holz eine sorgfältige Planung, um schon vor dem Baustart potenziellen Nachteilen der Holzbauweise entgegenzuwirken. Moderne Holzbau-Konstruktionen gewährleisten eine luftdichte Gebäudehülle und hinreichenden konstruktiven Feuchtigkeitsschutz ebenso wie eine gute Geräusch- und Wärmedämmung.
  • Holz ist brennbar. Es brennt allerdings nur sehr langsam und kontrolliert, da sich im Brandfall eine schützende Verkohlungsschicht bildet. Folge: Die Tragfähigkeit von Holzbauten bleibt relativ lange erhalten und der Brand berechenbar. Wegen seiner Brennbarkeit unterliegt der Baustoff Holz überdies strengen gesetzlichen Brandschutz-Vorgaben, die für eine Baugenehmigung zu erfüllen sind.

Wo wird Holz als Baustoff verwendet?

Holz ist im Gebäudebereich universell einsetzbar, als Baustoff sind ihm praktisch keine konstruktiven Grenzen gesetzt: Vollholz- oder Brettschichtholz-Elemente kommen als Stützen und Träger zum Einsatz, Brettsperrholz-Module bilden Wände und Decken, Fassaden können aus Holz gebaut werden ebenso wie Fußböden und Terrassen, Türen und Fensterrahmen. Bauholz muss trocken und langlebig sein; als Baustoff finden vor allem heimische Nadelhölzer wie Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer oder Douglasie Verwendung.

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